Nachdem Bruppachers künstlerische Tätigkeit ab 1990 krankheitsbedingt völlig zum Erliegen gekommen war, schuf er als Paraplegiker im Rollstuhl zwischen 2000 und 2010 im Pflegeheim Castelrotto TI, wo er ein kleines Atelier beziehen konnte, ein Spätwerk. Es umfasst über hundert Werke, welche grossen Anklang fanden und sich heute grösstenteils in Privatbesitz befinden.
Die Bildtafeln sind, bedingt durch die Arbeit im Sitzen, klein, jedoch von eindringlicher Strahlkraft und poesievoller Leichtigkeit. Die sorgfältige Rahmung mit Schattenfugen und Blattgold unterstreichen zusätzlich das Kleinodhafte dieser Werke.
Das Quadrat als Bildformat und der Kreis als Gestaltungselement dominieren das gesamte Spätwerk. Hinzu kommt eine spezielle Relieftechnik (von Bruppacher „Bisautage“ genannt), bei welcher durch Schrägschnitt im Malkarton und anschliessende Verkantung Licht- und Schatteneffekte entstehen.